Parasiten – ungebetene Gäste
Parasiten sind meist nur schwer zu entdecken, können aber eine große Belastung für die Katze darstellen, denn sie können Unruhe, Unwohlsein und Juckreiz verursachen. Sie setzen sich im Fell oder in den Organen der Tiere fest. Viele Parasiten können gefährliche Krankheiten übertragen, nicht nur auf ein anderes Tier, sondern auch auf den Menschen. Die Bekämpfung erfolgt mit relativ geringem Aufwand, aber mit großer Wirkung. Hier sehen Sie einen kleinen Überblick:
Zecken:
Aufgrund der Klimaerwärmung sind Zecken inzwischen fast das ganze Jahr aktiv. Zecken können Borreliose, Babesiose (Hundemalaria), Ehrlichiose und Anaplasmose übertragen. Die Bekämpfung erfolgt bei Katzen idR mittels Spot-On und wirkt je nach Präparat 1 oder 3 Monate. Es gibt Präparate, die eine repellierende, also eine abschreckende Wirkung auf Zecken haben. Hier bleibt der Wirkstoff auf der Körperoberfläche in den Talgdrüsen und verhindert das Festsetzen der Zecke. Andere Präparate haben nur eine abtötende Wirkung, was bedeutet, dass die Zecken erst beißen müssen, um getötet zu werden.
Flöhe:
Flöhe lieben warme Temperaturen, fühlen sich in beheizten Wohnräumen somit das ganze Jahr wohl. Sie können gefährliche Krankheiten (zB Bartonella henselae, und auch den Bandwurm) übertragen. Flohbefall wird meist sehr spät entdeckt, weil erst adulte Flöhe am Tier erkennbar sind (nicht jedoch Eier, Larven und Puppen). Die Bekämpfung erfolgt bei Katzen idR mittels Spot-On, wobei eine Wiederholung nach 1 und 2 Monaten empfohlen wird, da Flöhe einen dreimonatigen Entwicklungszyklus haben. Es muss immer die Umgebung mittels Flohspray oder Flohbombe („Fogger“) mitbehandelt werden, ebenso sollte ein bandwurmwirksames Wurmpräparat gegeben werden.
Würmer:
Wurmeier findet man überall, zB auf Spielplätzen, im Garten oder im Park. Sie sind gegenüber äußeren Einflüssen sehr widerstandsfähig. Würmer sind meist für das Auge nicht sichtbar und Symptome treten oft erst bei schwerem Befall auf. Entwurmungspräparate wirken nicht in die Zukunft, weshalb eine Kotuntersuchung vor allem bei reinen Wohnungskatzen eine gute Alternative darstellt. Die Medikation wird in diesem Fall nur im Bedarfsfall verabreicht.
Milben:
Katzen können sich in der Natur oder bei Artgenossen mit Milben anstecken. Diese verursachen unangenehmen Juckreiz. Darüber hinaus entstehen meist Pusteln und Krusten, es kann auch zu Schuppenbildung und Haarausfall kommen. In jedem Fall ist ein Besuch beim Tierarzt erforderlich, um rasch die richtige Behandlung einleiten zu können.
Die Ohrmilbe ist die häufigste Milbe. Sie verursacht va bei jungen Tieren eine Ohrenentzündung, die vom Tierarzt, meist mit einem Spot-on, behandelt werden muss. Typische Symptome sind starker Juckreiz und kaffeesatzartige Ablagerungen in den Ohren. Außerdem müssen auch alle anderen Katzen und Hunde im Haushalt mitbehandelt werden.
Die Kopfräudemilbe ist bei uns zum Glück sehr selten. Sie verursacht massiven Juckreiz und schmerzende Hautveränderungen. Durch das heftige Kratzen kommt es zu Selbstverletzung. Häufig treten im Krankheitsverlauf stark juckende Hautentzündungen auf. Die Kopfräudemilbe ist hochansteckend. Eine Infektion erfolgt von Tier zu Tier, aber auch durch kontaminierte Gegenstände wie Kratzbaum und Spielzeug. Eine Behandlung muss immer auch die anderen Tiere im Haushalt einschließen. Unbehandelt kann sie sogar zum Tod führen!
Die Herbstgrasmilbe hat, wie der Name schon vermuten lässt, im Spätsommer und Herbst Saison. Nur die Milbenlarven mit ihrer charakteristischen orangen Farbe leben einige Tage blutsaugend als Parasiten und fallen danach von allein ab. Herbstgrasmilben treten als rote Punkte in Erscheinung und lassen sich meist mit bloßem Auge erkennen.
Die Pelzmilbe bevorzugt zwar Hunde, kommt aber auch bei Katzen vor. Sie ernährt sich von Hautmaterial und Gewebeflüssigkeit. Pelzmilben sind hochansteckend. Eine Infektion erfolgt nicht nur durch direkten Körperkontakt, sondern auch über Kämme und Bürsten. Meist kann man die Pelzmilbe mit bloßem Auge als wandernde Schuppe erkennen.
Die Demodex- (Haarbalg-) Milbe ist bei Katzen sehr selten, bei Hunden tritt sie häufiger auf. Erkrankt das Tier an Demodikose, bekommt es Haarausfall und trockene, schuppige Hautstellen. Ein Befall tritt meist in Zusammenhang mit Erkrankungen auf, die das Immunsystem der Katze schwächen.
Haarlinge:
Haarlinge gehören zur Gattung der Kieferlaus und sind daher mit den Läusen verwandt. Sie haben eine hellgelbe Farbe. Ihre Eier legen sie ins Fell der Katze. Im Gegensatz zu Läusen saugen Haarlinge kein Blut, sondern ernähren sich von Hautschuppen und anderen Ausscheidungen (zB Wundsekret).
Ein Befall („Parasitose“) kommt bei uns zum Glück sehr selten vor. Haarlinge können Haarausfall und Hautentzündungen verursachen, die mit Kombinationspräparaten in Form von Spot-Ons verhindert werden, die gleichzeitig auch gegen andere Parasiten wirken.
Giardien:
Giardien sind hartnäckige Darmbewohner und können auch den Menschen befallen. Die Ansteckung erfolgt schon, wenn die Katze am Kot einer befallenen Katze schnuppert. Die Symptome sind Durchfall, Gewichtsverlust sowie Erbrechen und Fieber. Die Infektion lässt sich erst feststellen, wenn sich die Giardien bereits stark vermehrt haben. Die Diagnose stellt der Tierarzt / die Tierärztin nach Untersuchung der Kotprobe entweder mittels Schnelltest oder nach Einsendung des Kotes in ein Speziallabor.
Da Giardien bis zu 3 Monate leben, müssen strenge Hygienemaßnahmen eingehalten werden. So muss die Futterstelle ganz sauber gehalten werden und sämtliche Schafgelegenheiten regelmäßig gründlich gereinigt werden. Die Katzentoilette muss täglich desinfiziert und das Streu täglich gewechselt werden.